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Tag 5 - 7 Titicacasee

Wir sind direkt von Lima nach Juliaca geflogen – was sich als ein Fehler herausstellen sollte. Die wenigsten Backpacker nehmen diesen krassen Höhenunterschied von 3800m auf sich – das wurde uns aber erst später bewusst. Am Flughafen in Juliaca angekommen, merkten wir auf der einstündigen Taxifahrt nach Puno erst mal noch nichts von der Höhe. Lediglich die Luft war etwas dünner als gewohnt. Es war bereits später Abend, als wir in unserem Hostel angekommen sind, somit ging es direkt auf unser Zimmer – in welchem bereits ein Mitbewohner lag, mit dem wir uns leider nicht verständigen konnten.

 

Nach einer kurzen Nacht (unser Mitbewohner hat uns durch sein Schnarchen ganz schön wach gehalten) merkte Jacy die Höhe. Sie hatte Kopfweh und fühlte sich etwas fiebrig. Zum Frühstück gabs dann erst mal eine Kopfwehtablette und ganz viel Coca-Tee. Den Tag gingen wir daher erst einmal ruhig an und machten uns zu Fuß auf eine kleine Erkundungstour zum Tititakasee.

 

Mittags ging es uns dann wieder allmählich besser und wir machten uns auf den Weg zu einem kleinen Aussichtspunkt. Allein diese kurze Anstrengung machte uns allerdings ganz schön zu schaffen und wir kamen sehr ins Schnaufen.

 

Zufällig sind wir an einer Parade vorbeigekommen, auf der traditionell getanzt und musiziert wurde – ein kleines Highlight, welches uns unseren ganzen Puno-Aufenthalt begleitete, da die Parade durch die ganze Stadt ging und mehrmals an unserem Hostel vorbeizog.

 

Für den nächsten Tag hatten wir uns einen Tagesausflug auf dem Tititakasee vorgenommen. Wir waren bereits um 8:45 Uhr am Pier – für einen Ausflug auf mehrere Inseln war dies wohl allerdings schon zu spät. Uns blieb also nicht anderes übrig, als einen Ausflug auf die Insel Uros zu buchen. Dieser Ausflug stellte sich als pure Tourismusattraktion heraus – aus den anfänglichen 30 Soles wurden letztendlich 60 Soles. Zunächst fuhren wir durch flaches Gewässer mit Schilfpflanzen zu einer Insel, die übersetzt „Sonnenaufgang“ bedeutet. Hier wurde uns zunächst erklärt, wie eine solche Insel gebaut und darauf gelebt wird. Kurz darauf nahm uns Mercedes mit in ihr Haus und zeigte uns auf gestickten Teppichen ihre Familiengeschichte – mit dem Hintergrund diese an uns zu verkaufen. Als wir diese nicht kaufen wollten, war sie nicht mehr ganz so nett. Jacy erbarmte sich, ein Armbändchen zu kaufen, aber selbst das besänftigte sie nicht. Anschließend hatte man die Möglichkeit auf einem traditionellen Schilfboot mitzufahren – natürlich mit weiteren Kosten verbunden. Jacy und ich wollten dies eigentlich vermeiden und mit dem Boot, mit dem wir hergekommen waren weiterfahren. Das kleine Völkchen der Insel hatte es mittlerweile geschafft, den Rest unserer Reisegruppe zu überreden auf dem Schilfboot mitzufahren und nur noch Jacy und ich saßen als letzter Widerstand auf der Insel. Aus Gruppenzwang sind wir dann doch mitgefahren, mit unserem Boot im Schlepptau. Beim Aussteigen wurde dann wieder kassiert und es ging mit dem richtigen Boot zurück nach Puno.

 

Auf dem Rückweg zum Hostel sind wir an einem großen Obst- und Gemüsemarkt vorbeigekommen, auf dem u.a. schwarzer Mais und riesige schrumplige Kürbisse verkauft wurden. Wir sind den Schienen entlang zum Supermarkt gefolgt. Auf dem Weg sind wir an einer Art Modenschau traditioneller Gewänder vorbeigekommen und ein Personenzug bereitete sich den Weg durch die zugeparkten und zugestellten Flächen neben und auf den Gleisen.

 

Nun geht es weiter nach Cusco, wo bereits amerikanische Freunde vom Jakobsweg auf uns warten.